Samstag, 6. September 2014

Bewertung Schlosshotel Gaußig: stilvoll

Sehr gefallen hat mir das stilvolles Ambiente auf Schloss Gaußig. Foto: hw

Geschmackvoll eingerichtet 

Gaußig. Zwei Übernachtungen im Schloßhotel Gaußig in der Oberlausitz haben bei mir einen sehr positiven Eindruck hinterlassen: Schlafen in einem richtigen Schloss und zwar auch mit einem einer konsequenten Inneneinrichtung macht schwer was her. Gefallen haben mir auch die Details: Neben den Barock-Gemälden und klassizistischen Plastiken natürlich zum Beispiel auch die vielen Bücher, die überall im Haus verstreut sind, die Retro-Telefone, aber auch die Drehhähne an den Duschen und Waschbecken an – da merkt man allerdings, wie sehr man sich an die bequemen moderne Badarmaturen doch gewöhnt hat.

Donnerstag, 4. September 2014

Gut Gaußig: morbider Charme im Verfall


Gaußig, 4. September 2014: neben dem aufwendig sanierten Schloß liegt das Gut Gaußig - und der Kontrast könnte kaum größer sein: formvollendet  galoppierender Verfall mit eingestürzten Dächern, vergammelten (aber irgendwie beeindruckenden) uralt-Elektroinstallationen und allem Pipapo ;-)

Ich hab übrigens den Verdacht, dass es in Gaußig einen rührigen Bürgermeister gibt, der Ruinen wie Rekinstruiertes als Gesamtinszenierung sieht: überall sind Geschichtstafeln frangepappt, selbst an den vor 21 Jahren geschlossenen Dorfgasrhof neben der Kirche.

In der Schlossbibliothek Gaußig schmökert der Graf


Gaußig, 4. September 2014: Die Schloß-Concierge hat mir jetzt auch den rechten Flügel aufgeschlossen und die Bibliothek gezeigt - nobel, nobel und nun ja - bibliophil. Die Bibo samt Jagdzimmer nebenan gehört übrigens wieder den Grafen von Brühl, denen das Schloß schon in der Barockzeit gehörte und die es nach der Wende zurückgekauft haben. Der größere Teil des Anwesens ist nun Hotel, der rechte Flügel der sächsische Sitz des aktuellen Grafen Brühl-Pohl. Auf seinem Schreibtisch in der Bibliothek steht übrigens auch eines dieser herrlichen Retro-Telefone mit modernen Innenleben. Heiko
PS: Die Bibliothek kann man übrigens im Rahmen der öffentlichen Schloß-Führungen besichtigen:  jeden 1. Donnerstag im Monat, 16.30 Uhr.

Mittwoch, 3. September 2014

Schloß Gaußig von 2 Robotern umlungert


Gaussig, 3. September 2014, abends: Sind sogar 2 Roboter, die das Lausitz-Schloss Gaußig umlungern, hab ich beim 4-Gänge-Abendessen erfahren: Frieda und Fridolun wechseln sich an der aladestation ab, damit der Oarkrasen nonstop gemäht wird. Moderne Sklaverei, sag ich ;-)



Gaußig: Entdeckung in der Oberlausitz


Gaußig, 3. September 2014: Bis gestern Nachmittag wusste ich nicht, dass es einen Ort namens Gaußig überhaupt gibt - und jetzt hab ich mich dort im Schloss eingenistet und schlürf einen Kaffee mit Blick auf einen ausgedehnten Schloßpark samt Roboter-Rasenmäher, der hier schon seit Stunden rumorcht (zum Glück ganz leise).

Sonntag, 22. Juni 2014

Spanien: Mein Sugly-Tagebuch

Dresden, 22. Juni 2014: Da mein jüngerer Bruder meinte, Selfies seien total out, habe ich mich um möglichst viele Grimassen auf meiner Spanienreise bemüht. Hier nun mein persönliches Sugly-Tagebuch:

Samstag, 21. Juni 2014

Granada: Auf dem Kafka-Weg in die Alhambra




Myrtenhof in den Nasridenppalästen der Alhambra

Glanzstück maurischer Baukunst lohnt die Mühen


Granada, 20. Juni 2014: Nach zwei Tagen Wartezeit und mehrfachem Schlangestehen wie zu Zonen-Zeiten (man fühlt sich an Kafkas „Schloss“ erinnert) ist uns mit Hilfe der freundlichen Hotel-Rezeptionistinnen endlich gelungen, ins Allerheiligste und Allerlieblichste des südspanischen Maurentums vorzudringen: die Alhambra. Nachdem wir zeitweise schon erwogen hatten, trotz Bullenhitze einen AoE-Rammbock den Steilhang hinaufzuschieben und nach Art katholischer Reconquistatodoren den Bergpalast von Granada schlicht einzunehmen, hatten wir dann doch plötzlich zwei Generalkarten in der Hand – einzulösen innerhalb einer schmalen Zeitscheibe zwischen 14 und 14.30 Uhr an der Nasriden-Palastpforte, sonst wären alle Mühen vergebens gewesen.

Donnerstag, 19. Juni 2014

Grenada: Großes Fronleichnams-Kino



Ferdinand und Isabella mit den unterworfenen Mauren im Schlepptau.
Granada, 19. Juni 2014: Ein bisschen hatten wir Pech wie auch Glück mit unserer Besuchszeit in Granada: Fronleichnam ist in der südspanischen Stadt eine ganz große Nummer, gewidmet ist dem Festtag eine der wichtigsten regionalen Feiern. Deshalb auch war es so schwierig, gleich ein Alhambra-Ticket zu bekommen, und deshalb war auch der Verkehr am Anfahrtstag so dicht. Belohnt wurden wir dafür heute mit einer prächtigen Prozession, für die halb Granada auf den Beinen war.

Mittwoch, 18. Juni 2014

Granada: Stadt der Zeitenwende

Idealisiertes Denkmal in Granada vom historischen "Moment": Isabella gibt Columbus die Knete für seine "Indien"-Reise


Granada, 18. Juni 2014: Südspanien ist eben nicht Südfrankreich, Süditalien oder Südhellas: Nach ein paar Dutzend Kilometern haben wir heute unseren Versuch aufgegeben, auf der Küstenstraße zwischen Malaga und Motril nach Granada zu gelangen, um die vermuteten pittoresken spanischen Küstendörfer zu erkunden, wie wir es bei unseren früheren Reisen getan hatten. Was wir vorfanden, war nahezu eine einzige langgestreckte Agglomeration von Ferienhäuserburgen, eine zugebaute Landschaft. Daher sind wir dann doch wieder in die von den Spaniern in die Küstengebirge hineingesprengte Autobahn eingebogen, was uns auch näher zu einem Hauptziel unserer Reise gebracht hat: Granada.

Malaga: Alles außer Malaga-Eis


In Malaga gibts jede Sorte außer Malaga-Eis - so unser Eindruck

Malaga, 17. Juni 2014: Alles Mögliche haben wir in Malaga gefunden: Mandel-Verkäufer, Bettler, leicht penetrante Straßenmusiker, Blumentorten-Hausierer, auch Konditoreien und Eisläden locken an jeder Ecke – nur eine Erwartung erfüllte die Halbmillionenstadt überhaupt nicht: Facebook-Eis kann man hier schleckern, auch „WhatsApp“-Eis. Doch in Malaga scheint Malaga-Eis weitgehend unbekannt zu sein.

Montag, 16. Juni 2014

Gibraltar: Hüte dich vor dem Affen!


Sinnierender Affe auf Gibraltar
Gibraltar, 16. Juni 2014: Ob ich Geld mitführe, fragt mich der Grenzsoldat mit der schussbereiten Knarre im Halfter, bevor wir die Flugzeug-Landebahn nach Gibraltar queren dürfen. Ich brabbele etwas von „vielleicht 200 Euro“, was anscheinend genügt. Erst später verstehe ich den Sinn dieser Frage so richtig: Da der zu Großbritannien gehörende Stadtstaat kaum andere Einnahmequellen haben dürfte, langen die Gibraltesen bei jeder Gelegenheit zu: Die Seilbahnfahrt hinauf zum Affenfelsen zum Beispiel kostet uns zu zweit fast 30 Euro und auch nahezu jede einzelne Sehenswürdigkeit kostet da oben extra. Immerhin ist der Parkplatz an der Bodenstation der Seilbahn kostenlos. Aber während die Bahn mühsam und stockend nach oben gondelt, versuche ich mir im Stillen auszumalen, wie der Grenzer wohl auf die Antwort „No money“ reagiert hätte. Ob der wohl sofort eine Nagelkette über die Straße gezogen, drei britische Tanks aufgefahren und uns entgegen gebrüllt hätte: „You are a Public Enemy!“...?

Sonntag, 15. Juni 2014

Tarifa: An der Südspitze Europas


Der Stahlfisch von Tarifa zeigt, woher gerade der Wind weht. Hinten rechts sind MG-Nester zu sehen
Tarifa/Algecira, 15. Juni 2014: Wir sind heute am südlichsten Punkt unserer Reise angekommen, gleichzeitig am südlichsten Festlandspunkt Europas: auf der Insel Tarifa, die seit 200 Jahren eigentlich keine Insel mehr ist, sondern durch einen Damm mit der gleichnamigen Stadt verbunden.

Sevillas Mega-Holzpilz


Sevilla vom Paasol aus - in der Mitte hinten die Kathedrale, unten die Feierlustigen.
Sevilla, 14. Juni 2014: Sevilla hat neben Gotik und maurischer Architektur auch Modernes zu bieten: den Isla-Magica-Turm auf der ehemaligen Expo-Insel zum Beispiel oder auch den Metropol-Parasol: Eine Sonnenschirm- beziehungsweise Pilzwald-ähnliche Holzkonstruktion mit Ausgrabungen im Keller und einem Aussichtsrundgang (Eintritt: drei Euro, meist bis 24 Uhr geöffnet) in luftiger Höhe, von dem aus man einen prima Blick auf das abendliche Sevilla hat. Von dort aus kann man aber auch den Skatern zuschauen, die auf dem Inkarnations-Platz ringsum unter Jesus-Mosaiken rollen. Heiko Weckbrodt

Samstag, 14. Juni 2014

Sevilla, Tag 2: Könige schwitzen nicht




Sevilla, 14. Juni 2014: König zu sein - oder wenigstens Prinzessin, hatte so seine Vorteile im Sevilla der Prä-Klimaanlagen-Ära: Während sich der Pleps draußen die katholische Seele aus dem Leib schwitzte, lustwandelte die Königsfamilie in einem riesigen, schattigen Park mit Karpfenteichen, Hecken-Labyrynthen und Pavillons - mitten im ansonsten dicht bebauten Stadtkern, durch hohe Mauern von den Untertanen abgeschirmt. Für die royalen Damen gab es sogar eine unterirdische Wasserhöhle mit Wandelgang - im mittelalterlichen Sevilla bestimmt der beste Ort der ganzen Stadt, um einen heißen Sommertag zu überstehen.

Sevilla im Fußballfieber: Chicas, Public Viewing und viel Geschrei

Sevilla am Abend

Sevilla, 13. Juni 2013: Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich allein (und möglicherweise verbotenerweise) auf der Poolterrasse im dritten Stock des Hotels Sevilla Central. Ich lasse mir eine lauwarme Brise um den Leib wehen und höre hinter mir Hupen, Gröhlen, Kichern, Jubel, Raunen: Spanien spielt.

Donnerstag, 12. Juni 2014

Córdoba, Tag 2: Flamenco-Mädchen, Emire und HITZE


Die Altstadt von Cordoba von der anderen Seite der Römerbrücke aus.

Heute sind es 43 Grad – morgen wird es heiß

Córdoba, 12. Juni 2014: Heute schwankte das Thermometer zwischen 42 und 43 Grad. Aber heiß wird erst morgen. So hat mir ein Hotel-Angestellter während eines Small-Talk-Versuches auf der Terrasse auf dem Hotel-Dach erklärt. Die Betreiber der „Kaltes Wasser“- und Eis-Stände in der Stadt dürften sich schon die Hände reiben.
Vor diesen Röstversuchen Cordobas bin ich in die Moschee-Kathedrale der Stadt geflüchtet, wobei es Herr Ronny nur in den Innenhof geschafft hat und dann wieder ins Hotel geschlichen ist: Er kränkelt weiter. Ich tippe auf die Spanische Grippe. Die, die nach dem I. Weltkriegs Millionen dahingerafft hat...

Mittwoch, 11. Juni 2014

Toledo, Tag 2: Foltern, Verstümmeln, Demütigen



Im Foltermuseum Toledo ist bemerkenswert oft von nackigen Frauen die Rede.

Zu Besuch im Torture-Museum der Inquisition

Toledo/Córdoba, 11. Juni 2014: In der einstigen Hauptstadt Toledo haben die Spanier nicht nur die Kunst perfektioniert, Gold anzuhäufen und kunstvolle Kathedralen zu schnitzen, sondern auch, wie man Menschen aufs Vortrefflichste foltert, verstümmelt und demütigt. Warum nur wundert dieser Zusammenhang nicht...?

Dienstag, 10. Juni 2014

Prunk-Etappe zwischen Reconquista und Amerika-Eroberung


Historische BNrücke über den Tajo nach Toledo

Prunk-Etappe zwischen Reconquista und Amerika-Eroberung

Toledo, 10. Juni 2014: Nach unserem Abstecher in die Geisterstadt Sesena wird es nachmittags ganz historisch: Unser nächstes Ziel ist Toledo, lange Hauptstadt Spaniens und eine wichtige Etappe der Reconquista – der christlich-spanischen „Rückeroberung“ der iberischen Halbinsel zwischen dem 8. und dem 15. Jahrhundert (erst dann bekam Kolumbus seine Projektgenehmigung für Indien alias Amerika).

Geisterstadt Sesena: Reihenweise Häuserblöcke – aber kaum Menschen



Endet im Müll: Rembrandt-Straße in derspanischen Geisterstadt Sesena

Großangelegtes Neubauprojekt scheiterte an der spanischen Immobilienkrise

Madrid/Sesena, 10. Juni 2014: Aus Madrid herauszukommen, hat sich mit dem Mietauto als recht stressig erwiesen: Der Verkehr war trotz teilweise achtspuriger Ausfallstraßen dicht, die iberische Fahrweise eher adaptiv und die Start-Stopp-Automatik und andere Gimmicks an unserem Miet-BMW gewöhnungsbedürftig.
Danach eiern wir mit Tempo 100/120 Dutzende Kilometer an riesigen Gewerbe-Zonen vorbei (hieß es nicht eigentlich, Spanien krisele?), um schließlich die Geisterstadt Sesena systematisch einzukreisen. Eine Wasserfontäne hat diese neue Stadt südlich von Madrid, viele Straßen und viele leerstehende Neubauten - nur Menschen gibt es kaum in der Geisterstadt, die eine Investruinen-Gemeinde der Immobilienkrise wurde.

Proto-Prohlis lässt grüßen

Erinnert etwas an Prohlis oder das Dresdner Sternenstädtchen Anfang der 80er, als die Platte schon stand, aber ringsum auf Jahre eine Bau- und Infrastruktur-Wüste herrschte. Herr Ronny sagt, das DDR-Plattenbauviertel Neu-Beresinchen, das für den VEB Halbleiterwerk Frankfurt/Oder aus dem Boden gestampft wurde. Nach einem Café con Leche (mit etwas lieblos geschäumter Milch) in einer Erdgeschoss-Kneipe flüchten wir über eine überdimensionierte Ringstraße. Autor: Heiko Weckbrodt

Madrid die Dritte: Sprungskater, Schildkröten und Surrealisten


Ab 22 Uhr brennt die Luft

Madrid, 9. Juni 2014: Madrid entfaltet seinen vollen Charme erst am späten Abend, das haben wir gestern erst so richtig gemerkt, als wir noch mal ab 22 Uhr durch die Innenstadt geschlichen sind: Dann erst haben alle Straßencafés geöffnet, die Kellner locken offensiv die Gäste mit Tapas & Paellas und die großen Ausfallstraßen machen mit ihrer großformatigen Leuchtreklame einen auf New York.
Auch Live-Acts, gegen die in Deutschland sofort Polizei, TÜV, Gesundheitsamt und sonst wer Sturm laufen würden, sind dann zu sehen. Zum Beispiel an der nächtlichen Puerto del Sol einen Skateboard-Kontest: Die Skater nehmen Anlauf uns springen über immer mehr Passanten, die sich als Freiwillige auf den Platz legen. Kam zu keinen Verstümmelungen und eine deutsche Blondinen-Gang fühlte sich sofort zu einem Gruppentanz animiert.

Montag, 9. Juni 2014

Madrid zwischen Flinten. Franco-Puppen und Smartphone-Zombies



Madrid, 8. Juni 2014: Nachdem gestern die Madrider gegen den König demonstriert hatten, war heute die Gendarmerie mit Waffen auf den Straßen. Sieht schon etwas seltsam aus, wenn da plötzlich so ein Uniformierter mit einer Flinte neben dir am Café steht und immer wieder ein Kind mit der Knarre anstupst...
Das Ganze hat sich zwar letztlich als bloße Militärparade entpuppt. Aber in Deutschland wäre das eben heute in dieser Form kaum noch vorstellbar. Wie die Spanier überhaupt ein recht wenig problemorientiertes Verhältnis zu gewissen Traditionen zu haben scheinen: In den Souvenir-Läden kann man Franco-Puppen kaufen, Duce-Statuen....

Sonntag, 8. Juni 2014

Im Madrider Prado: Goya schreit, Gott malt

Tipp: Nicht ganzes Museum an einem Tag abwandern
Madrid, 8. Juni 2014: Nach einer weitgehend durchwachten Nacht, in der die jungen Madrider unter unserem Hostel-Fenster bewiesen haben, dass sie bis ins pfingstliche Morgengrauen zu feiern und auf Fässern zu trommeln verstehen, stand heute der Prado auf der Abhak-Liste. Jedenfalls für mich: Herr Ronny lehnte es rigoros ab, sich „alte Bilder“ anzusehen, und stolperte lieber fotografierend durch einen der vielen Parks von Madrid.
Verpasst hat er dadurch den Genuss, eine weltweit einzigartige Kollektion alter Meister von Tizian bis Goya  anzusehen. Auch ich habe mich nur auf eine Best-Of-Auswahl beschränkt, denn in seinen Ausmaßen erinnerte das Prado-Museum schon fast an den Louvre in Paris.

Samstag, 7. Juni 2014

Gegen den König!

Madrid, 7. Juni 2014:  Die spanische Hauptstadt hat uns mit einem Polizei.Gro0aufgebot, lärmend-unermüdliuchen Hubschraubern und schzreienden Demonstranten empfangen. Wenn ich die durchgestrichenen Kronen, dioe Sowjetflaggen und die Pro-Republik-Plakate richtuig gedeutet haben, sind die Leute ziemlich sauer auf den König. Ob auf den alten oder neuen Monarchen, war nicht so ganz klar.
Dass Juan Carlos bereits seinen Rücktritt avisierthatr, reichte den Protestierenden offensichtlich nicht - ich hoffe mal nicht, dass hier nächstens Fallbeiile aufgebaut werden sollen.
Faszinierend auch die Nachhut hinter Demo-Zug und massivr Polizei-Eskorte: Saubermänner mit mobilen Gebläsen rannten den Protestierenden hinterher, begleitet von einer Phalanx aus Kehrmaschinen, und tilgten alle Hinterlassenschafgten der Demo - soviel zum Thema,die Deutschen seien angeblich überpenibel,
Die Innenstadt macht auch sonst einen sehr schmucken und imperialen Eindruck: Sehr viel Prunk aus alten Zeiten. Autor; Heiko Weckbrodt

Gehämmerte Siesta

München, 7. Juni 2014: Mittagsschlaf im Alibi-Grün vor dem Flughafen München. War etwas unruhig, weil die ganze Zeit Gerüstbauer am Public Viewing (Leichenschau) herumhämmerten. Jetzt, da unsere 4 h Umsteigezeit endlich totgeschlagen sind, hören sie prompt auf mit der lärmerei.


Freitag, 6. Juni 2014

Spanien: 3000 Jahre ein umkämpfter Schmelztiegel der Kulturen



Die maurische Alhambra im südspanischen Grenada. Foto: Jebulon, Wikipedia, gemeinfrei

Spanien: 3000 Jahre ein umkämpfter Schmelztiegel der Kulturen

Von den Ferengi der Antike, Toledostahl und Immobilienkrisen

Seit der frühen Antike war die iberische Halbinsel ein Dreh- und Angelpunkt des Welthandels und ein Schmelztiegel der Kulturen: Phönizische Händler stießen hier auf keltische Ureinwohner, gleich nebenan, an der heute französischen Küste, breiteten sich die Griechen aus – und sie alle wurden von den Römern überrannt. Auch nach dem Fall des weströmischen Imperiums breiteten sich immer neue Völker und Zivilisationen im heutigen Spanien aus: Goten, Mauren, Juden, kastilische Ritter und viele andere lebten hier zeitweise friedlich nebeneinander und tradierten antikes Wissen, lieferten sich dann wieder blutige Kämpfe.

Von Madrid bis Gibraltar und im Osten wieder zurück

Unsere Reise soll uns auf antiken wie neuzeitlichen Spuren von Madrid im Herzen des spanischen Königreiches über Toledo und Sevilla bis nach Gibraltar im Süden führen, durch die Geisterstädte der jüngsten Immobilienkrise genauso wie durch Kommunen, die auf bis zu 3000 Jahre Geschichte zurückblicken. Danach geht es im über Grenada zur Ostküste. In den folgenden Beträgen berichten wir über diese Spurensuche. Heiko Weckbrodt, der Computer-Oiger