Sonntag, 2. Juni 2013

Windkanal Korinth

Korinth, 2. Juni 2013: Gemessen daran, dass es mal eine antike Großmacht war, wirkt das neuzeitliche Korinth heute wie eine etwas verschlafen-vergammelte Kleinstadt. Liegt wahrscheinlich in der Natur von Ex-Großmächten.

Auf jeden Fall pfeift es wie im Windkanal in der Stadt und ganz besonders im sehr beeindruckenden Isthmos-Kanal von Korinth, der die Peloponnes wieder zur Insel gemacht hat. Über 80 Meter tief haben sich die Hellenen wie mit einem heißen Messer durch den Boden gebuddelt, um Ägais und Thyrren. Meer zu verbinden.
Wie mit dem heißen Messer durch Butter geschnitten: der kanal durch den Isthmos

Die Korinther selbst sind ein nettes Volk: Ein voluminöser Eisverkäufer droht an, seine besonders süßen Sorten künftig in Germanien zu verkaufen, eine adrette Cafeserviererin plaudert mit uns in feinstem Englisch (mit dem sich die Senioren in Hellas wie bei uns daheim noch schwer tun) und unser Hotelier gibt uns einen guten Tipp: Im Westen gibt es eine idyllische Badelagune. 

Wir haben ein Hotel direkt am Meeresstrand ergattert

Unser untermotorisierter Miet-Corsa quält sich zwar ziemlich über die steilen Serpentinen, aber der Weg lohnt sich - hinter liebevoll drapierten Investruinen und stolz gehissten Hellas-Flaggen finden wir die von pittoresken Bergketten umschlossene blaue Lagune - und ich bekomme an diesem Tag endlich Salzwasser zu schmecken.
Morgen wollen wir uns die Reste des antiken Korinths anglotzen